In den besten Nischenheften geht es um Abenteuer. Für den einen heißt das, zum ersten Mal ein Kobe-Steak auf offener Flamme zu grillen, für die andere vielleicht, auf das Kind in sich selbst zu hören und mit dem Basteln anzufangen. Von Beef bis Flow ist mittlerweile für jeden das Richtige dabei.
Aber hey, natürlich bleiben die größten Abenteuer diejenigen, bei denen man Finger und Zehen, sogar Arm und Bein verlieren kann – aber mit viel Glück auch Freundschaft mit einem Yeti schließt.
Allmountain will – sorry! – hoch hinaus. Und will dabei vermitteln, was die Faszination ausmacht, die Steilwand eines 8000ers hochzuklettern, um dann wieder runterzusausen. Wenn man das überlebt. Das gelingt der Neuauflage dieses Magazins ziemlich gut. Die Bilderstrecken von den Alpen, von Borneo und Feuerland sind teilweise atemberaubend – und geben einen Eindruck von Euphorie, Respekt und Schrecken, die wir bei ihrem realen Anblick wohl empfinden würden.
Die Reportagen begleiten Bergsteiger, die sich noch als Pioniere verstehen – auch wenn das inzwischen schwierig geworden, fast jede Bergspitze schon erklimmt worden ist. Aber eben: nur fast. Und wenn es nicht klappt und man umkehren muss? Dann ist das eben so. Auch dafür ist in Allmountain Platz. Und für den Bernhardiner Barry, der 40 Menschen aus Lawinen gerettet haben soll. Für todgeweihte Legenden der Szene. Für Gedanken über Kontrollverlust und Selbstinszenierung. Und für den Duft von Reinhold Messner.
Warum soll ich das lesen?
Bergsteigen ist bestimmt eines der letzten großen Abenteuer da draußen. Okay, Urzeitkrebse, Kinder großziehen und das Internet vielleicht auch noch.
Risiken und Nebenwirkungen
Ganz schön viel Wirbel um das bisschen Schnee auf irgendwelchen Hügeln am Ende der Welt. Außerdem haben Dich die Yeti-Beweise von Reinhold Messner noch nie überzeugt.
Sven Job