Obwohl gefühlt immer mehr (aber auch immer schlechtere) Filme monatlich die Kinos fluten, bleibt das Angebot an deutschsprachigen Filmmagazinen mager. Neben Cinema, die nach unzähligen Relaunches mittlerweile eher den Mainstream abdeckt, gibt es einige Branchenblätter, und das war es schon. Wer etwas mehr Leidenschaft und Deepness sucht, muss auf den englischsprachigen Markt ausweichen und beispielsweise zu Little White Lies greifen. Oder zu dem tollen Fanzine Shelf Heroes von Ben Smith.
Das besondere an Shelf Heroes: Es arbeitet sich mit jeder Ausgabe weiter durch das Alphabet. Die Aufgabe an die Autoren: “Pick a film that begins with the letter D. Go create something.” So einfach. So genial. Diese Freiheit führt zu einer interessanten und überraschenden Filmauswahl. In welchem anderen Magazin findet man schon “Dumbo” neben “Die Hard”?
Die Texte heben sich von reinen Filmbesprechungen ab, und nehmen den ausgewählten Film als Ausgangspunkt für kluge Gedanken und tiefergehende Betrachtungen einzelner Genres, wie bei den Filmen “Dante’s Peak” oder “Django Unchained”. “Demolition Man” ist sogar Grundlage für eine Kurzgeschichte. Als Bonusmaterial gibt es tolle Illustrationen, die Shelf Heroes umso mehr zu einem Geheimtipp für Cineasten machen.
Warum soll ich das lesen?
Du hast das Kino schon fast aufgegeben? Shelf Heroes könnte Deine Leidenschaft wieder entflammen.
Risiken und Nebenwirkungen
Hier reichen sich Donnie Darko und Honey Ryder die Hand. Mal ehrlich, was willst Du denn mehr?
Florian Tomaszewski