Schottland ist ja das Land der Highland-Krieger, der Clans und Dudelsäcke, Nessie und frittierten Snickers. So viel zu den Klischees. Ich bin selbst schon für ein paar Monate dort gewesen und kann so viel sagen: Ein publikumsscheues Tiefseemonster habe ich nie erblickt und das Snickers habe ich mir auch gespart.
Schottland ist auch ein stolzes Land, das bei einem Referendum 2014 nur knapp die Unabhängigkeit verfehlt hat. Das Magazin Lodestars zollt der Landeskultur Respekt und will dabei zeigen, was Schottland ausmacht. Wertvolle Links und Ausgehtipps inklusive. Was das im halbjährlichen Rhythmus erscheinde Bookzine zu einem ziemlich coolen Reiseführer macht. Jede Ausgabe widmet sich einem anderen Land und nach England und Schottland geht es danach hoffentlich auch mal weiter weg. Lonely Planet kann dann einpacken.
Dabei ist Lodestars weniger ein Magazin und mehr, das sagt ja schon der Name, eine Anthologie von Berichten, Geschichten und ausführlichen Essays. Großformatige Fotographien zeigen mal die kühle Eleganz der Highlands, mal Schlösser, Wiesen, Felder oder Möwen. Aber fast nie Menschen. Lodestars ist schließlich kein Touri-Führer, wenigstens keiner der konventionellen Art.
Von Edinburgh zum Loch Lomond, zur Isle of Skye, über einen Abstecher auf die Shetland-Inseln bis nach Aberdeen: Lodestars macht viele Vorschläge, abzutauchen. Und wenn auch nur zwischen zwei Buchdeckeln.
Warum soll ich das lesen?
Schottland ist ein Land der Poeten, voller rauer Schönheit und gutem Whiskey. Und das ist alles drin in Lodestars.
Risiken und Nebenwirkungen
Allerdings nicht Christopher Lambert. Sorry!
Sven Job