“Wir schmeißen hin!”, heißt es trotzig auf dem Cover. Vielleicht haben die Macher von transform sich dabei ja von der Filmfigur Renton aus Trainspotting inspirieren lassen, der gleich zu Anfang wissen lässt: “Ich habe zum Ja sagen Nein gesagt.” Oder beim Brainstorming das Tocotronic-Album “Kapitulation” zu oft gehört: “Lasst uns an alle appellieren! / Wir müssen kapitulieren.” Im Editorial des Heftes klingt das dann so: “Das transform Magazin erscheint, damit wir aus den Hamsterrädern der Optimierungsgesellschaft aussteigen können.” Jetzt könnte man annehmen, die folgenden 130 Seiten werden bierernst und anklagend. Zum Glück ist das nicht der Fall.
transform trägt den Untertitel “Magazin für das gute Leben”. Dieser Anspruch findet sich in den Artikeln wieder, die sich schwerpunktmäßig mit dem Thema Arbeit auseinandersetzen. Arbeit ist für gewöhnlich selten positiv besetzt: schuften, buckeln, ackern, klotzen. Und für viele scheint es nur eine unliebsame Verrichtung zu sein, die dafür sorgt, am Ende des Monats einen Gehaltsscheck in der Hand zu halten – der einen dann auch noch frustriert.
Das werbefreie Magazin konfrontiert seine Leser mit Fragen und alternativen Sichtweisen, überfordert ihn dabei jedoch nicht, schließlich geht es um das gute Leben. Die Texte sind nie zu lang, vor jedem Artikel wird als Service sogar die Lesezeit angegeben. Zwischen Grundeinkommen, sozialer Veranwortung und Neubeginn finden sich auch Tipps zum Blaumachen oder Kochrezepte für kleines Budget. Vielleicht ist transform der erste Schritt, um zum Ja sagen Nein zu sagen?
Warum soll ich das lesen?
Du bist gedanklich schon dienstags im Wochenende? transform ist Dein Magazin!
Risiken und Nebenwirkung
Und hast Donnerstag Deinen Job geschmissen? Unterschätze niemals die Macht eines Magazins.
Florian Tomaszewski