stern Crime

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Mord und Totschlag. Das Krimi-Genre ist in Deutschland äußerst populär. Ob im Fernsehen oder auf den Bestsellerlisten: Es wird gemordet, ermittelt und überführt. In unserem Land gibt es nicht nur 80 Millionen Trainer der Fußballnationalmanschaft, sondern ebenso viele Kommissare, die doch von Anfang an den schmierigen Schwiegersohn verdächtigt haben.

Weil aber der Begriff “Krimi” mittlerweile etwas zu sehr nach Tatort und “Wo waren Sie am Dienstagabend?” klingt, gibt es jetzt das Sub-Genre “True Crime”. Alles wahr, alles echt, genauso passiert. Mit der Rezeptur hat schon Eduard Zimmermann eine ganze Generation traumatisiert. Und nun zittern wir eben bei dem Podcast “Serial” oder dem Netflix-Hit “Making a Murderer”. Echter Grusel durch echte Fälle. Der Zeitpunkt für das Release von stern Crime im letzten Jahr war also gut gewählt. Und in der Tat: Das Magazin konnte sich äußerst erfolgreich am Kiosk etablieren und hat, mittlerweile bei der achten Ausgabe angelangt, seine Stammleserschaft gefunden.

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Bei diesem Thema von einem Lesevergnügen zu sprechen, mutet vielleicht seltsam an. Tatsächlich aber legt man das Heft, einmal aufgeschlagen, nicht so schnell aus der Hand; menschliche Abgründe sind schließlich ein starker Sog. Und von diesen hat stern Crime einige zu bieten. Von spektakulären bis zu absurd banalen Kriminalfällen – die damit aber nicht weniger erschreckend sind. Das alles verpackt in fesselnde Reportagen, die puren Voyeurismus glücklicherweise vermeiden. Punkten kann stern Crime auch äußerlich, orientieren sich die Macher bei ihrer düsteren Covergestaltung doch an Kriminalromanen. So fällt das Magazin in der Zeitschriftenauslage sofort auf und bereichert den Markt. Auch wenn man zur Abwechslung dann wieder besser ein Lustiges Taschenbuch liest.

Warum soll ich das lesen?
Weil das Böse leider so verdammt faszinierend ist.

Risiken und Nebenwirkungen
Eine hohe Stromrechnung. Schließlich kannst Du nur noch bei eingeschaltetem Licht einschlafen.

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Florian Tomaszewski