Die Außenlinie runtergerannt, zwei Gegenspieler aussteigen lassen, in der Mitte steht der Stürmer und wartet, aber der Ball liegt auf dem falschen Fuß. Was tun? Abhilfe verschaffen sich die Artisten unter den Balltretern mit dem Rabona. Ein Trick für echte Könner, der das Publikum mit der Zunge schnalzen lassen, aber auch sehr peinlich sein kann – wenn er schiefgeht.
Beim nach dem Kabinettstückchen benannten Heft aus London ist aber schon eher Applaus angebracht. Großformatige und außergewöhnliche Fotografien stehen auf schwerem Papier, ergänzt von einer rundum hübschen Aufmachung. Nach einigen kurzen Beiträgen zum globalen Geschehen rund um die Lederpille geht es schnell zur Sache. Jede Ausgabe ist einem Thema gewidmet, das erschöpfend behandelt wird. In der aktuellen Ausgabe heißt das: FC Bayern München satt.
Auf über 80 Seiten dreht sich alles um den meistbewunderten und -gehassten Verein Deutschlands. Es gibt Interviews mit den aktuellen Stars Götze und Lahm, Loblieder auf die Vereinslegenden Beckenbauer und Schweini, mehrere Fotostrecken sowie Listen (die besten Spieler, die schönsten Trikots).
Für einzelne Beiträge werden bekannte Edelfedern der internationalen Fußballberichterstattung ins Boot geholt. Das führt dazu, dass nicht nur Freunde visueller Ästhetik auf ihre Kosten kommen, sondern auch das Lesevergnügen nicht auf der Strecke bleibt.
Flankiert wird das dicke Magazin von Rabona Paper, von dem bisher zwei Ausgaben erschienen sind und das weitere Artikel rund um den Rasensport liefert.
Warum soll ich das lesen?
Zu Fußball ist eigentlich alles gesagt. Aber noch lange nicht von jedem. Rabona eröffnet Dir eine neue Perspektive.
Risiken und Nebenwirkungen
In Rabona ist der Fußball eine grasgrüne Zuckerwattewelt, deren Akteure rechtschaffen und edel sind. Dein Erwachen beim Blick in die tagesaktuelle Berichterstattung um FIFA, DFB und Sommermärchen wird furchtbar sein.
Christian Vey