Gespenster sind bei uns mit einer ganz bestimmten Erwartungshaltung verbunden. Weißes Bettlaken, zwei Schlitze für die Augen, vielleicht noch eine rasselnde Fußkette und lautes “Buhuuu”-Geschrei. Schon in Kinderbüchern werden Gespenster selten anders dargestellt, meist sogar noch mit einem freundlichen Grinsen versehen. Die dritte Nebulosa-Ausgabe wirft einen anderen Blick auf Spuk und Gespenster.
Ebenso wie die hier vor einiger Zeit vorgestellten Tierstudien, wird Nebulosa – Zeitschrift für Sichtbarkeit und Sozialität vom Berliner Neofelis-Verlag herausgegeben. Nebulosa legt seinen Fokus dabei auf “Untersuchungen des Erscheinens, Verbergens und Wahrnehmens”, wobei jede Ausgabe einen eigenen Themenschwerpunkt hat. In seinem Taschenbuchformat, dem überwiegenden Verzicht auf Fotos und der Fülle an Fußnoten, unterscheidet es sich kaum von Tierstudien. Die Texte sind kulturwissenschaftliche Auseinandersetzungen zu Spuk und Mythen. Wer sich davon nicht erschrecken lässt und heute noch gerne in seiner Magisterarbeit schmökert, der wird an Nebulosa zweimal im Jahr seine Freude haben.
Warum soll ich das lesen?
Artikel, die Überschriften wie “Phantasma der Identität in Diderots Paradoxe sur le comedien” tragen, werden von dir mit Freude verschlungen? Dann ist dies dein Mag!
Risiken und Nebenwirkungen
Du verstehst schon die oben genannte Überschrift nicht? Dann versuch’ es doch mit Casper – Der freundliche Geist.
Florian Tomaszewski