Who killed Laura Palmer?
Twin Peaks ist der Mythos einer Fernsehserie. Das Werk von Davin Lynch und Mark Frost hat eine Epoche geprägt, Agent Cooper war die Blaupause für alle smarten FBI-Ermittler und seltsamen Einzelgänger, die folgen sollten. Und ist zum Vorbild geworden für fortlaufende Fernsehfiktion, in der die Uhren nicht jede Woche wieder zurückgestellt werden. Der Einfluss von Twin Peaks ist bis heute spürbar. Und seine Rätselhaftigkeit: In der einen Ecke des Versandumschlags steht “2/24/89″, der Absender weist sich als “Flo Ghostwood” aus. Alles klar. Willkommen in den Bergen.
Sich mit einer Tasse Kaffee hinsetzen, am besten auch ein Stück Cherry Pie dazu, die Zeitung liegt vor dir: Das ist immer gut, dieses Mal ist es Pflicht. Einerseits hat diese Serie immer einen dunklen und hintergründigen Charme versprüht. Twin Peaks, das mit der zweiten Staffel abrupt und viel zu schnell ein Ende fand, spielte gleichzeitig aber in den idyllischen Wäldern des amerikanischen Nordwestens, im American Diner und vor Holzvertäfelungen. Das hatte etwas Heimelndes, Gemütliches.
Invitation to Love spiegelt all das wider – Fan-Service at its best. Hat sich die erste Ausgabe ausschließlich dem Thema “Coffee” gewidmet, ist es dieses Mal – “Crying”. Ein Taschentuch ist beigelegt. Bei so viel Liebe zum Detail kommen einem tatsächlich die Tränen. Übrigens auch bei der Mini-Auflage von 50 Exemplaren. Und weil der Ausflug in die surreale Welt von Twin Peaks nach 12 Seiten sehr schnell vorbei ist. Dabei hätte sich der Leser (also der Fan) mehr gewünscht, in erster Linie mehr Abbildungen aus den Episoden. Mehr Kirschkuchen, mehr BOB und natürlich (noch) mehr Emotionen. Aber schon vier zusätzliche Seiten blähen die Kosten auf – bei der kleinen Auflage und so knappen Budgets nicht unproblematisch, wie einer der beiden Herausgeber Fabian Bremer zugibt. Übrigens sind eine Handvoll Exemplare noch zu haben. Zugreifen und Kaffee schlürfen, statt abwarten und Tee trinken also.
Warum soll ich das lesen?
Invitation to Love ist schon jetzt ein Sammlerstück. Da musst du dir zweimal überlegen, ob du dir die Doppelseiten ins Wohnzimmer hängen willst. Hat aber natürlich was. Die Eulen werden es dir bestätigen.
Risiken und Nebenwirkungen
Du bist nah am Wasser gebaut. Schluchz.
Wie dieses schöne Zine zustande kommt, wird uns demnächst nicht die Log Lady, aber Co-Herausgeber Fabian Bremer erzählen. Stay tuned.
Sven Job