Interview mit Malte und Urs von der Indiecon 2014

Indiecon 2014 Festival für unabhängige Magazine
Glückwunsch erst einmal zur gelungenen Erstauflage Eures Indiemagazin-Festivals. Da habt Ihr ja ein schönes Ding auf die Beine gestellt und in der “Szene” für einigen Furor gesorgt. “Was ist Indie?” habt Ihr vor dem Festival gefragt. Und mit der Antwort “Indie, c’est moi” am Ende des Festivals clever aufgelöst. Abgesehen davon: Habt Ihr denn überhaupt mit einer klaren Positionierung gerechnet?
“Indie c’est moi!” ist ein Zitat von Horst Moser, der das mit über einer Million Magazinen im heimischen Regal wohl ohne Scham für sich behaupten darf. “Was ist Indie?” hat als Leitfrage für die Indiecon wunderbar funktioniert. Die Gäste haben sich am Begriff gerieben, über unsere vorgeschlagene Definition gestritten und sich letztlich darauf geeinigt, dass er schwer zu greifen ist. Besser hätte es nicht laufen können. Dann haben wir noch was zu tun.

Interessant ist der Gegensatz zwischen “Indie” und der Location mit der Villa an der Alster. Eine schöne Location, ohne Frage. Aber fandet Ihr das nicht problematisch?
Warum? Wir sind sehr dankbar, dass wir für zwei Tage die Villa von Verleger Thomas Ganske “kapern” durften – vielleicht sind Euch die weinende Piratenbraut [Anmerk.: den Cocktail gab's vor Ort] und der ferngesteuerte Heliumhai als Stilmittel aufgefallen. Das war doch ein wunderbarer Ort, um über die Zukunft der Magazinlandschaft zu sinnieren. Wir haben sehr transparent gemacht, inwiefern uns Hoffmann und Campe Corporate Publishing, Adobe Typekit und AZ Druck unterstützt haben. Jeder Cent ist in die Indiecon geflossen – das Programm haben wir frei und unabhängig gestaltet. Ob uns das gelungen ist, könnt Ihr als Gäste besser beurteilen.

Indiecon 2014 Festival für unabhängige Magazine

“Lasst den Hai nicht frei!”

Also wohl gefühlt haben wir uns da auf jeden Fall. Euer Fazit? Was wollt Ihr nächstes Jahr besser machen? Dürfen wir nächstes Jahr mit einer Preisverleihung rechnen? Darüber habt Ihr vor Ort ja laut nachgedacht.
Wir werten jetzt in Ruhe das gesammelte Feedback aus und machen uns an die Dokumention. Vielleicht ein Buch? Vielleicht ein Film? Vielleicht ein Preis? Preise sind gut, jeder verleiht inzwischen Preise. Nein, im Ernst: die erste Indiecon war ein schöner Auftakt. Wir und alle freiwilligen Helfer haben viele viele Stunden nach Feierabend und am Wochenende dafür gerackert. Rechnet mal damit, dass wir uns jetzt nicht schlafen legen.

Und habt ihr schon Persönlichkeiten/Magazine auf der Rechnung, die nächstes Jahr dann sein müssen?
“Auf der Rechnung” trifft es ganz gut. Natürlich haben wir schon Ideen und Wünsche. Wen wollt ihr denn sehen? Mailt uns doch an info@indiemags.de.

Danke, dass Ihr Euch die Zeit genommen habt! Wir freuen uns schon auf die Indiecon 2015. Viel Glück für die Zukunft!

Malte Brenneisen und Urs Spindler begannen 2013, sich für unabhängige Magazine zu interessieren. Sie haben ihre Master-Arbeit dazu geschrieben, sammeln online die Indies und haben mit der Indiecon 2014 in Hamburg ein Festival für Indie-Publikationen geschaffen.

> Unser Bericht zur Indiecon 2014
> Unser Interview mit Malte & Urs zu “Indiemags”

Fotos: Malte HM Spindler / DIE BRUeDER / Indiecon 2014
Das Gespräch führte Sven Job