Das Frankfurter Flaggschiff der deutschen (Wirtschafts-)Tageszeitungen, die F.A.Z., hat jetzt auch ein eigenes Wochenmagazin. Das ist kein Beileger wie etwa ZEITmagazin und Süddeutsche Zeitung Magazin, sondern liegt als Kauftitel am Kiosk aus.
Der erste Blick geht auf’s Cover – und erinnert an Cicero und an den SPIEGEL. Ich persönlich kann diese Karikaturen auf dem Titel nicht mehr sehen. Vor allem Politiker im Superhelden-Dress (Notiz an mich: Dazu eine Bildergalerie vorbereiten!).
Drinnen dann: viel zu den Ressorts Politik und Wirtschaft. Das Feuilleton legt einen Schwerpunkt auf Shakespeare. Das passt nicht zum Rest. Und das Wissen-Ressort zum Ende hin irgendwie auch noch nicht richtig.
Und die Themen: Faultiere und Bierbrauen, Roboter und die Queen, die Flüchtlingskrise. Für eine Woche fast etwas zu viel. Die Woche soll ein Angebot an junge Leser sein, ohne alles auf den kleinsten intellektuellen und emotionalen Nenner runterzubrechen, nur um wieder bei Tinder-App-Tests und Drogen-Reportagen zu landen. Schon verstanden – trotzdem fehlt dem Magazin ein eigener Ton oder auch nur irgendeine Art von Hipness und Ansprache. Zwischen Neon, Vice und all den Online-Angeboten von ze.tt bis bento ist das zur Abwechslung vielleicht eine gute Sache. Ich glaube aber trotzdem, dass die Chancen auf Erfolg so eher trübe aussehen. Großes Sorry!
Warum soll ich das lesen?
Eine Wochenzeitung ist Dir zu heavy und die “Jugend”-Angebote im Netz findest Du zu dumm? Versuch’s mal mit der Frankfurter Allgemeine Woche.
Risiken und Nebenwirkungen
Vor Böhmermann ist man auch hier nicht sicher.
> Frankfurter Allgemeine Woche online
Sven Job