Fathers

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“Warte, bis Papa nach Hause kommt!” Eine Drohung, die wahrscheinlich immer seltener ausgesprochen wird, wenn der Nachwuchs mal wieder Grenzen ausgetestet hat und die Nerven blank liegen. Entweder weil Papi eh zu Hause ist – Home Office, Elternzeit – oder er durch diese Äußerung in eine längst überholte und unerwünschte Rolle gedrängt wird. Der Vater als autoritäres Familienoberhaupt, das in seinem Feierabend wieder alle auf Kurs bringt: Das war einmal. In Erziehungsfragen möchte er sich gleichberechtigt mit der Frau sehen, Geschlechterstereotypen überwinden. Wie so eine moderne Vaterfigur aussehen kann, das will die erste Ausgabe des polnischen Magazins Fathers zeigen.

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Das englischsprachige Magazin - es gibt auch eine polnische Version – widmet sich ganz den männlichen Erziehern und ihrem Nachwuchs. In tollen Bildern wird deren Dasein ästhetisiert, Mütter treten nicht in Erscheinung. Eines wird schnell klar: Daddy trägt Bart, sieht aus wie ein Model der Heritage Post oder zumindest wie jemand, der die Babywiege aus selbst geschlagenem Holz gebaut hat. Gleichzeitig verströmt Fathers eine unbändige Lust an ursprünglicher Natur und dem Leben “on the road”. Viele der porträtierten Väter werden mit ihren Kindern in Wäldern, Bergen und auf Wiesen dargestellt, kaum jemand in einem geschlossenen Raum gezeigt. Sogar der nächtliche Sternenhimmel, der Inbegriff von “Unendlichkeit”, wird zum Thema. Dadurch wird Fathers auch zu einem Magazin über Freiheit und ein Plädoyer für ein unverfälschtes Leben. Tut ja auch den Kindern ganz gut…

Warum soll ich das lesen?
Ach, das Dasein als Vater sieht aber ganz schön entspannt aus.

Risiken und Nebenwirkungen
Und im Fernsehen scheint auch immer die Sonne…

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Florian Tomaszewski