Die Epilog Ausgabe fünf

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Ich entnehme das 160 Seiten dicke Heft der Klarsichtfolie, zuerst fliegen mir einige Schnipsel aus dem Beschnitt entgegen. Ist das ein Omen? Und wenn ja, wofür nur? Fällt da was unter den Tisch? Hätte da noch mehr sein können?

Das Thema dieser Ausgabe ist der Konjunktiv. Kennen wir ja alle: “Was hätte nicht sein können, hätte ich mich anders entschieden!” Oder: “Hätte sie doch nur mich gewollt, so wie ich sie wollte!” Über unsere Generation heißt es, dass sie sich nicht entscheiden kann, dass das ewige sowohl-als-auch-Gelaber in die Paralyse führt. Darauf geht dieses Heft ein, aber genauso sehr auch darauf, dass das Leben nun mal eine Grauzone (mit bunten Klecksen) ist – und nicht schwarz-weiß. Und dass das auch gut so ist. Denn schwarz und weiß führen schnell in Extremismus, Intoleranz und Ignoranz.

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Stilsicher und geschmacksfest, klug und nicht ohne Humor sind in diesem Bookzine wieder Essays und Reportagen, Interviews und philosophische Betrachtungen zu finden. Denn unter dem Thema Konjunktiv lässt sich zum Glück sehr viel subsumieren: Verpasste Möglichkeiten und späte Triumphe, Toleranz gegen Tristesse, die Freiheit zu wählen, zu verspielen oder einfach liegen zu bleiben. Oder konkreter: Gender und Popkultur, Kapitalismus und Liebe, alles hat in der fünften Ausgabe von Die Epilog seinen Platz.

Warum soll ich das lesen?
Ein bisschen rätselhaft und gleichzeitig eine Bereicherung ist Die Epilog schon immer gewesen. Und nicht zu vergessen ist auch der Wahnsinn des Magazin-Spin-Offs Das Prolog irgendwo zwischen Disco-Flyer, Medienkritik und Dada. Mit Ausgabe fünf macht Die Epilog da weiter, wo sie vor zwei Jahren stehen geblieben ist. Auch das ist gut so.

Risiken und Nebenwirkungen
“Ich hätte, könnte, würde” – hat schon der gute Dende gerappt. Von “Stumpf ist Trumpf” kann bei Die Epilog aber echt nicht die Rede sein!

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Sven Job