All The Rage

presse107

Die eigenen Worte treffen es manchmal doch am besten: “As fans of popular culture, we want [..] to immerse readers into the creative writing, design and minds emerging from film and games and explore the social or political issues that go hand in hand with [..] modern day technology.” Damit hat sich All The Rage schon ziemlich gut beschrieben. Hier sind tatsächlich echte Fans am Werk, wie es bei Indiemags öfter vorkommt. Zwei andere Beispiele sind Shelf Heroes über Film und Forerunner über Gaming. All The Rage vereint beide Themen und ergänzt sein Spektrum gleichzeitig um den Bereich “Longreads” – also Lesestücke, die Ausführlichkeit über Effekte und Prägnanz setzen.

Okay – die Artikel über z.B. Anonymous sind keine investigativen Meisterstücke. Mit seinen insgesamt knapp 100 Seiten kann All The Rage das auch nicht leisten. Aber trotzdem lässt das Magazin erkennen, in welche Richtung die Reise geht: zum slow journalism, der die Gaming-Kultur ernst nimmt. Und weil es viele Schnittstellen vom Erzählmedium Videogame zu Film gibt, finden auch ein Essay über die Animationsstudios Pixar und Dreamworks in das Heft – oder ein Artikel über den aktuellen Stand des Sci-Fi-Films. Dazu kommen die obligatorischen Games- und Filmkritiken, die auf Tiefe setzen, nicht auf Masse.

Warum soll ich das lesen?
All The Rage ist Spielekultur. Und dabei blickt das Magazin mit großem und ernsthaftem Interesse auf die Gaming- wie auf die Filmindustrie – ohne das spielerische Moment aus den Augen zu verlieren. Am Ende soll das alles ja immer noch Spaß machen!

Risiken und Nebenwirkungen
Barrierefreies Gaming, immersive Storytelling, Virtual Reality: Da kann einem schon mal seekrank werden. Aber es lohnt sich. Auch wenn das beste Gaming-Zine die WASD bleibt.

> All The Rage online

Sven Job