Seit 1991 werden die Leser der Neuen Züricher Zeitung (NZZ) mit dem Monatsmagazin Folio versorgt. Zu vergleichen ist das Heft mit dem ZEITmagazin und dem SZ-Magazin, für die wir ja wöchentlich zum Kiosk schlendern. Vor allem die reduzierte, aber umso aussagekräftigere Gestaltung der Heftcover gefällt besonders gut und lässt sich rückblickend bis zum Jahr 1991 auf der Folio-Homepage bestaunen.
Die Redaktion von Folio stürzt sich Monat für Monat auf ein Thema und arbeitet dieses mithilfe großartiger Reportagen und Fotoserien auf. Der Blick schweift in die Ferne (“Bombay”) oder in den eigenen Vorgarten. So begleitet die Redaktion für die März-Ausgabe (“In der RS”) Schweizer Rekruten während ihrer Ausbildung – 21 Wochen lang. Ganz schön harte Hunde, die Schweizer.
In jeder Ausgabe findet sich zudem die beliebte und mittlerweile als Buch veröffentlichte Rubrik “Wer wohnt da?”. Hier analysieren Psychologen und Innenarchitekten die Fotos Schweizer Wohn- und Lebenswelten, um Rückschlüsse auf deren Bewohner zu ziehen (“Lebt hier ein Messerwerfer?”). Die Bewohner selbst kommen auf der darauf folgenden Seite zu Wort.
Folio ist spannender Journalismus und unterhaltsame Reportage. Speziell für uns Nicht-Schweizer aber auch ein interessanter Blick in die Seele eines Nachbarn.
Warum soll ich das lesen?
Wer wissen will, wie ein Volk tickt, sollte deren Magazine lesen.
Risiken und Nebenwirkungen
Irgendwo in Zürich liest vielleicht genau jetzt irgendwer Das Goldene Blatt und schaut damit in unsere Seele. Furchtbar tief geht dieser Blick…
Florian Tomaszewski