Animæ

Animæ erreichte uns im bitterkalten Berlin als Rohrpost. Das auf Zeitungspapier gedruckte Zine fand seinen Weg aus Schweden, wo die Redaktion (nebst London) sitzt. Was sich so schnell liest, hat in Wirklichkeit viele Wochen gedauert, Rohrpost und analoger Vertriebsweg sind mit Tücken gepflastert. Trotzdem sind die 32 Seiten, die den Titel “I Miss You So Much Right Now” tragen, ein kleines Plädoyer für Print.


Das von der Fotografin Lena Modigh initiierte Zine ist der eigenen Angabe zufolge “a three-way conversation about sex, obsession and sanity between three female artists”. Lena, Lucie und Kristina wählen eigenen Weg, Einblick in ihre Innenwelt zu gewähren. Und weil beim Unaussprechlichen – Liebe und Obsession – Bilder manchmal mehr als tausend Worte sagen, sind in Animæ vor allem Fotografien zu finden. Und ein langer Liebesbrief, den die Autorin Kristina Sigunsdotter vielleicht als Teenager geschrieben hat. Eine zarte Angelegenheit.

Warum soll ich das lesen?
Warum also ist Animæ ein Plädoyer für Print? Die Papier-Seiten machen sich gut an den Wänden jedes Jugendzimmers. Das Mini-Poster, auf dem “Pussy” steht, auch. Die jungen Leute sind heute doch so cool, oder?

Risiken und Nebenwirkungen
Animæ ist nur wenige Seiten dick, kommt aber nicht auf den Punkt. Wunderschön. Lass die Gedanken schweifen. Aber nicht zu lange.

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Sven Job