Hä? Magazin


Im Internet gibt es heute alles zu sehen. Wer ein bisschen stöbert, der findet Dinge, nach denen er nicht mal gesucht hat. Das gilt natürlich auch für Sex. Und alles andere. Beratung und Aufklärung geht darum dieser Tage anders. “Make Love” (Verlag Rogner & Bernhard) ist Teil dieser neuen Welle, ein Buch mit expliziten Abbildungen und unverkrampfter Sprache. Sowohl inhaltlich als formal darf man heute nicht mehr um den heißen Brei reden, um die “Generation Neon” zu erreichen. So die These. Das Titelblatt der dritten Hä? Magazin-Ausgabe scheint da sehr gut reinzupassen. Und der Finger auch.


Das Heft gibt es in den Apotheken der Schweiz, es ist auf lachsfarbenem Altpapier gedruckt. Das gibt ihm einen leicht alternativen Touch. Die abgebildeten Models sehen dementsprechend aus: ein bisschen Indie, ein bisschen H&M - lange Shirts, kurzer Blick. Auf recht clevere Weise haben sich die Macher einen “Look and Feel” abgeschaut, der in Magazinen von skandinavischen Bekleidungsketten bis hin zu britischen Hipster-Bands unsere derzeitigen Jugendstandards durchdekliniert. In den ersten Ausgaben geht es um Schönheitsideale, im dritten um Sex. Da hätte dann eine gewisse Lana Del Rey vielleicht ganz gut reingepasst. Aber Stars fehlen im Heft. Auch schon wieder wunderbar alternativ.

Ach, und übrigens: Der Titel der dritten Ausgabe zeigt Beine, Knie und einen Finger. Schmutzige Phantasie.

Warum soll ich das lesen?
Man kann sich ja mal informieren: Wie geht es “da unten” zu? Also in der Schweiz…

Risiken und Nebenwirkungen
Der Erkenntnisgewinn für den Leser ab 20 hält sich in Grenzen. Oder auch nicht: Über Tattoos kann der Laie in Ausgabe #01 einiges lernen.

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Sven Job