Also manchmal ist es ganz leicht. Da halte ich ein Magazin in den Händen, das sich schick anfühlt, das grandios aussieht und mit seinem angenehmen Layout verzaubert. Und das inhaltlich alles einlöst, was das edle Äußere verspricht.
Flandern und die Niederlande sind dieses Jahr Ehrengäste der Frankfurter Buchmesse. Das passt gut, denn die junge Literaturszene dort hält alle Trümpfe in der Hand. Das fängt mit der Haptik an: ein schraffiertes Cover mit Marmor-Titel und Gold-Prägnierung. Schließlich ist dieses Heft ein “Best Of”, das zum ersten Mal in deutscher Sprache das Werk einer nachstrebenden Szene darstellt, wie es das Original-Magazin in niederländischer Sprache schon eine ganze Weile tut. Das Mag ist ein Schaufenster in eine andere Welten, in denen der Phantasie keine Grenzen gesetzt sind – zunächst in einmaliger Auflage gedacht.
Dann im Heft: Geschichten mit Tiefgang und Feinsinn, Witz und Einsicht. Aber ohne Pathos oder diesem gewissen naiven Spirit, der bei jungen Poeten zuweilen zum Paket gehört. Man merkt: Ich steh eigentlich nicht so auf Gedichte. Habe ich die hundert Seiten Das Mag durch, rufe ich: Flandern – wer kann, der kann!
Warum soll ich das lesen?
Du wirkst belesen und zeigst Geschmack, musst aber nicht viel dafür investieren. Das kann man aber auch positiver formulieren (siehe oben).
Risiken und Nebenwirkungen
Sind Deine Gäste beeindruckt? Geht so. Mehr niederländisch als “Ik krijg twee frikandel” kannst Du nämlich auch nicht.
Sven Job