Die Siedler von Catan, Rommé, Monopoly, Tabu: Brett- und Kartenspiele in geselliger Runde kloppen, natürlich bis tief in die Nacht – geht’s noch deutscher? Und – geht’s noch nerdiger? Wenn dann im Heft auch noch Star Wars vorkommt, sind wir dabei. Schließlich sind wir auch nur Freaks!
“Der Trend geht zum Dritt-Monopoly”
Im Vorwort der zweiten Ausgabe bezeichnet sich Spiel doch! als “das am wenigsten arrogante Spielemagazin”. Das sagt einiges über die Spiele-Szene aus. Ganz klar: Brettspieler sind Teil eines elitären Kreises, der sich über Charakterwerte, Monopoly-Sondereditionen und das Kennerspiel des Jahres austauscht. Und die ganzen Schränke voller Spiele im Wohnzimmer stehen hat. Wir Außenseiter müssen uns mit Mau-Mau begnügen!
Vielleicht auch alles Quatsch. Denn so schnell man bei Carcassonne einsteigen kann – Ihr wisst schon, das Spiel mit den kleinen grünen Legekarten – so schnell gelingt auch der Einstieg in Spiel doch! Features wechseln sich mit Spieletests ab, dazwischen werden Autoren vorgestellt und auch mal Entwicklungen der Branche unter die Lupe genommen – etwa in einem ausführlichen Bericht über den Star Wars-Wahnsinn, der auch die Brettspielwelt in vielen Sondereditionen erreicht hat. So ist Spiel doch! ein guter Einstieg in dieses Hobby. Kritikpunkt sind allerdings ausgerechnet die Reviews, die zu oft nur die Spielregeln erklären, anstatt wirklich auf Komplexität, Glücksfaktor oder Atmosphäre einzugehen.
Warum soll ich das lesen?
Wie in vielen dieser Magazine gibt’s auch hier ein Gimmick, das Dich zum Kauf animieren wird – zwei Plättchen für Carcassonne! Seit den YPS-Urzeitkrebsen haben wir nichts dazugelernt.
Risiken und Nebenwirkungen
Dass sich Johannes B. Kerner im Interview als Fan von Gesellschaftsspielen outet, macht dieses Hobby wieder eine ganze Ecke zweifelhafter.
Sven Job