Ein “utopisches Politikmagazin” – was mag das sein? Ich könnte diese Magazinbesprechung einleiten mit einem Zitat von Hannah Arendt oder Karl Marx, Deichkind oder Jack Nicholson. Ich könnte auch an dieser Stelle aufhören und mit meiner Nichte ein Eis essen gehen – denn auch diese Review ist Arbeit. Und Arbeit nervt.
Und von innen sieht das Hamsterrad aus wie eine Karriereleiter. Schon verrückt, dass Alexander Sängerlaub und sein Team in ihrer Freizeit ausgerechnet ein Magazin machen – denn das ehrenamtliche Magazin machen ist ein 1A-Hamsterrad. Geld gibt’s dafür nicht und auch die Anerkennung für diese Schufterei lässt oft zu wünschen übrig, obwohl man einen wichtigen Job für unsere Demokratie verrichtet – erst recht mit einem politischen Gesellschaftsmagazin, wie Kater Demos eines ist.
Eloquent, ausführlich und voller Kampfgeist stürzt sich das Magazin mit der zweiten, durch Crowdfunding finanzierten Ausgabe in ein Thema, das heute so wichtig ist wie schon immer: Arbeit, keine Arbeit, Lebensgestaltung, Sinnfindung und diese unsere verfluchte Generation Y.
Bei Format, Layout und vielen der Texte denke ich sofort an Absolventen-Magazine wie ZEIT Campus. Doch irgendetwas ist hier anders. Kater Demos beschönigt nichts und ist kein Karriereratgeber. Trotzdem gibt es aber viele Denkanstöße, die vielleicht Dein Leben ein Stück weit verändern könnten.
Warum soll ich das lesen?
Kater Demos erklärt das bedingungslose Grundeinkommen und träumt von anderen Arbeitsbedingungen, ohne sich in rosafarbenen Phantasien zu verlieren. Und lässt Dich tatsächlich an eine bessere Zukunft glauben. Das ist ein utopisches Politikmagazin!
Risiken und Nebenwirkungen
Plötzlich ist er wieder da, Dein Traum, mit dem MacBook in Prenzlberg zu sitzen und auch noch davon leben zu können. So hat die Kater Demos-Redaktion das sicher nicht gemeint!
> Kater Demos online
Noch sieben Tage läuft die Crowdfunding-Kampagne für Kater Demos. Wer jetzt neugierig geworden ist, kann das Projekt hier unterstützen!
Sven Job