Beginnen wir das Jahr doch mit einem Plädoyer für Print und Slow Media. Die erste Ausgabe der turi2 edition widmet sich ganz dem Gedruckten und dem “analogen Genuss”, wie es so schön im Vorwort von Herausgeber Peter Turi heißt. Da hat er natürlich unsere volle Aufmerksamkeit, vor allem, wenn das ganze noch im schicken Bookazine-Format auf dem Tisch liegt.
Der Branchendienst turi2 wird jedem ein Begriff sein, der – wait for it – “irgendwas mit Medien macht”. Über sämtliche digitalen Kanäle hält der Dienst Medienmacher auf dem Laufenden, knapp und auf das Wesentliche reduziert. Mit der turi2 edition erscheint nun das genaue Gegenteil. 200 Seiten, die dem Leser Zeit abverlangen und schwer im Handgepäck liegen.
Kern der turi2 edition sind die Bilder des Wiener Fotografen Ian Ehm, der die Kiosk-Kultur Deutschlands portraitiert hat. In diesen wird die Pressevielfalt des Landes ebenso sichtbar wie die Schönheit des Analogen – wem geht bei dem Anblick eines prall gefüllten Zeitschriftenregales schließlich nicht das Herz auf? Daneben werden viele Macher und Entscheider der Branche interviewt und aktuelle Trends beleuchtet (Malbücher für Erwachsene, irgendjemand?). Ach, und die herausnehmbaren Visitenkarten aller Mitwirkenden sind übrigens eine feine Idee.
Nicht nur Medienschaffende dürften an der ersten turi2 edition ihre Freude haben, sondern alle, denen Print am Herzen liegt und die manchmal einfach genug vom digitalen Sturm haben. Zeit zum Lesen bleibt noch, die zweite Ausgabe zum Thema Werbung soll erst im April erscheinen. Slow Media eben!
Warum soll ich das lesen?
Die Entdeckung der Langsamkeit.
Risiken und Nebenwirkungen
turi2 Edition ist schwerer als Dein Smartphone. Auch eine Entdeckung.
Florian Tomaszewski