Amuseum

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Es gibt viele Wege, unsere Welt zu erkunden. Wir reisen, natürlich, in nah und fern. Wir holen fremde Kulturen in unsere Küche, wenn wir ein exotisches Gericht zubereiten. Oder wir lesen uns auf Wikipedia eine Nacht um die Ohren. Ideen öffnen unseren Horizont – und Dinge. Und darunter fallen alle möglichen Objekte, die Geschichten offenbaren, wenn wir nur genau hinsehen – wie Amuseum zeigt.

“The playful magazine that sees objects differently” ist ein Bookzine mit einem sehr weit gefassten Interesse an Gegenständen, von Menschen gemacht oder abstrakt. Das klingt erstmal ein bisschen nach den Was-Ist-Was-Büchern aus unserer Kindheit. Aber erstens ist Amuseum schöner aufgemacht, zweitens beherrscht das Zine perfekt die Gratwanderung zwischen Witz und Ernst, drittens hat es mit Kurzgeschichten und kleinen Comic Strips noch mehr zu bieten.

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Amuseum ist unterhaltsam und kurzweilig, und viele Stücke sind so kurz, die lassen sich wunderbar lesen, während man z.B. auf den Bus wartet. Etwa die Geschichte hinter den “Voyager Golden Records”, die in den Siebzigern auf eine weite Reise in fremde Galaxien geschickt wurden. In einem anderen Artikel geht es um Akronyme in Liebesbriefen. Die kryptischen Codes finden mit der Post ihren Weg nach Hause zur Geliebten. Und wofür steht dann das auf den Briefboden hingekritzelte E-G-Y-P-T? “Eager to Grab Your Pretty Tits.”

Amuseum hat eben auch etwas, was vielen Magazinen heute ein bisschen fehlt: Humor.

Warum soll ich das lesen?
Diese Ausgabe ist aufgeteilt in die Kapitel “Cruel and Unusual”, “Making Contact” und “The Unknown”. Da dürfte für Dich wohl was dabei sein, oder?

Risiken und Nebenwirkungen
So viele clevere Sachen stehen da drin, und Du merkst Dir ausgerechnet das mit den Abkürzungen. Mal sehen, wie lange das gut geht, dass Du jeden Brief mit C-H-I-N-A signierst.

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Sven Job