Sollte irgendwann mal alles den Bach runtergehen, werden die meisten von uns wohl ziemlich aufgeschmissen sein. Um eine Vorstellung davon zu bekommen, muss man sich nicht einmal eine The Walking Dead-Staffel anschauen. Es reichen bei vielen ja schon die Worte “Kein Netz” auf dem Handydisplay, um kurz das Prickeln der Apokalypse zu spüren. Besser ist es da, gut vorbereitet zu sein. Das Magazin Quicumque will dabei helfen und kann vielleicht auch Dein Leben retten.
Zugegeben, es gibt Magazine mit eingänglicherem Titel, aber der Zusatz “Zeitschrift für autarkes Leben” ist ja auch selbsterklärend. Wer unabhängig von den “Abhängigkeiten in der modernen Welt” sein will, findet in Quicumque “Antworten und Anregungen”, erklärt uns das Editorial. Zumindest, wenn man sich schon einmal gefragt hat, wie man eigentlich ein Schaf schert oder Strom aus Holz gewinnen kann.
Quicumque ist glücklicherweise kein Lifestyle-Magazin, das auf den aktuellen Trend des “Do It Yourself” aufspringt. Im Heft regiert der Pragmatismus, die Texte sind nüchtern und bleiben meist auf einer sachlichen Ebene. Selbstversorgung ist hier harte Arbeit und kein hipper Fetisch für Großstädter, die gelegentlich von der Sehnsucht nach der Natur und dem “echten Leben” gepackt werden. Das Magazin vermeidet dabei auch Gedankenspiele über mögliche Untergangsszenarien, sondern bleibt stets eng bei seinem Thema.
Neben Anleitungen zum Brotpacken oder Tipps zur richtigen Zusammenstellung einer Notapotheke (inklusive Kostenkalkulation) gibt es Best-Practice-Beispiele und Interviews mit Profis der Selbstversorgung. Quicumque ist also ein Service-Heft, das unser Leben bereichern will und hoffentlich nie retten muss.
Warum soll ich das lesen?
Am Ende soll es doch nicht daran scheitern, dass Du nicht weißt, wie man Rotkohl einkocht.
Risiken und Nebenwirkungen
Die Fotos im Heft wirken durch die Filterwahl manchmal etwas gruselig. Und überhaupt: Wofür sollen die Mullbinden in der Notfallapotheke denn sein? Unweigerlich musst du doch an die letzte The Walking Dead-Staffel denken.
Florian Tomaszewski