Wohin mit all den Infos aus dem Netz? All den Texten und Fotos, die ja auch nur Momentaufnahmen ihrer Zeit sind? Ein Universum voller Gedanken, Meinungen und auch Nonsens, irgendwo da draußen ziehen sie ihre Bahnen. Das Internet vergisst nie – wir leider schon. Vieles von dem, was wir täglich lesen, entrinnt uns zu schnell. Warum also nicht manches davon festhalten und auf Papier bringen? Das haben sich auch die Macher des feinen Magazins archiv/e gedacht.
Ein kleines, handliches Paket, eingeschlagen in zitronengelbes Seidenpapier. Es offenbart ein kleines, aufgeräumtes Magazin. Oft erzählt schon der Look, was den Leser bei der Lektüre erwartet: archiv/e ist ein Magazin mit Liebe zum Detail. Mit diesem wollen die Herausgeber Anselm Schwindack und Lina Göttsch die Inhalte eines ausgewählten Blogs festhalten, aber auch in einen neuen Kontext setzen. Sie selbst nennen archiv/e ein Blog-to-Print-Magazin. Normalerweise kennt es man ja eher umgekehrt: Ein Magazin wird in die digitale Welt überführt bzw. nur noch dort am Leben gehalten. archiv/e jedoch zeigt Inhalte in gedruckter Form, die ursprünglich gar nicht dafür bestimmt waren.
Die erste und per Crowdfunding finanzierte Ausgabe befasst sich mit dem Blog stepanini von Stephanie Wißmann. Neu geordnet und kategorisiert überführt archiv/e Wißmanns sehr persönliche Texte und Fotos in eine neue Dramaturgie.
archiv/e soll halbjährlich erscheinen.
Warum soll ich das lesen?
Papier statt Bytes.
Risiken und Nebenwirkungen
Bytes muss Du beim nächsten Umzug nicht die Treppe raufschleppen.
Florian Tomaszewski