“Nimm dir, was du brauchst, wenn du das Glück suchst! Entfache dein Feuer!”, heißt es ganz lebensphilosophisch im Editorial der Erstausgabe von Get Lucky – Leben mit Leidenschaft. Das erste Heft wirkt noch, wie man es aus dem Umfeld einer Journalistenschule erwartet – Get Lucky ist eine Produktion der Burda Journalistenschule in Zusammenarbeit mit der dazugehörigen Medien Innovation GmbH.
Grob unterteilt in die drei Rubriken “Herzblut” (Ästhetisierung des Alltags), “Kopfüber” (Jobs und Cheap Thrills) und “Hautnah” (Mode und Körperkontakt) spricht Get Lucky mit viel Bildmaterial auf begrenztem Raum ein breites Repertoire an Themen an. Und gibt sich damit als Proberaum für die sogenannte Generation Y, zu der sich auch die Macher zählen: “Die, die noch den Einwähl-Sound ihres 56k-Modems kennen, sich das neue Christina-Aguilera-Album bei Kazaa runtergeladen haben und für die ‘How I Met Your Mother’ bis heute eine schlechte Kopie von ‘Friends’ ist.” Moment, Friends?
Bei Get Lucky geht’s vor allem um Lifestyle, und vor allem im Wohlfühlprogramm. Schön, dass die selbst gezogene Generationengrenze aber auch immer wieder überschritten wird. Zum Beispiel H. P. Baxxter, der uns seinen Lebensweg aufzeichnet: “Wickeeed”! Oder Felicitas “Lolle” Woll, die sich knapp bekleidet durch eine Fotostrecke räkelt, um zu zeigen, dass man sie noch lange nicht in öden Geschichts-TV-Events verrotten lassen darf.
Das macht Spaß, ist unterhaltend und amüsant. Aber mal abwarten, ob das gegen die anderen im Kioskregal eine Chance hat – etwa gegen Neon. Da muss sich die Generation Y dann doch einmal entscheiden.
Warum soll ich das lesen?
Du sollst leben. Oder wie hieß es in einer der großen Apologien des Abendlandes vom vergangenen Sommer: “We‘re up all night to get lucky, We‘re up all night to get lucky, We‘re up all night to get…”
Risiken und Nebenwirkungen
Du hast keinen Schimmer, wer Felicitas Woll sein soll. Dabei gehörst Du doch zur Generation Y! Was ist da bloß los?
Manuel Niemann