Aehmmm

aehm01Aehmmm will anders sein, und das wird schon im Editorial klar, wo aufgelistet wird, was der Leser in diesem Magazin alles nicht finden wird. Keine gesponserten Anzeigen, keine Dekotipps, keine herausgeputzten Fotografien der guten (Wohn-)Stube. Stattdessen geht es in die Substanz, denn die Erstausgabe dieses Magazins aus dem beschaulichen Wuppertal nimmt sich das Stichwort “Persönlichkeit” als Leitmotiv. Und zwar in drei verschiedenen Ausführungen: “The 24 hours issue”, “The ego issue” und “The everyday objects issue”. Jedes Mal in einer anderen Covervariante, jedes Mal mit anderem Schwerpunkt, jedes Mal aus einem anderen Blickwinkel.

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Doch was macht Aehmmm, das den Untertitel “an ordinary magazine” trägt, denn aus? Tatsächlich könnte es auch Alltagsmagazin heißen, denn am Alltag bleibt die Redaktion ganz nah dran. Für die Ausgabe “The everyday objects issue” führt die Herausgeberin Stephanie Passul Interviews mit Menschen in verschiedenen Wohnräumen. Es geht um Fundstücke in einem WG-Zimmer, Farbkonzepte in einer Pärchenwohnung, vor allem aber: um die detaillierten Beschreibungen einzelner Lebensräume, in der sowohl Ikea-Regel als auch Couchtisch die gleiche Aufmerksamkeit bekommen. Zwischendurch finden sich immer wieder Fotografien einsamer Alltagsgegenstände, die wohl in jeder Wohnung zu Hause sind. Es könnte auch dein Alltag sein.

Warum soll ich das lesen?
Du besichtigst fremde Wohnungen, ohne von der eigenen Couch aufzustehen. Aehmmm dient dir als Inspirationsquelle. Du lässt den Blick in deinem warmen Zuhause schweifen. Man könnte mal über eine Möbel-verrück-Aktion nachdenken…

Risiken und Nebenwirkungen
Nach einer Weile fühlst du dich wie beim Small Talk auf einer WG-Party. Du ertappst dich beim Versuch, hinter jedem Einrichtungsgegenstand die Geschichte rauszukriegen. Ist sie da?

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Cindy Ruch