Zwei Begriffe fallen in der beiliegenden Presseinfo auf: “Optimismus” und “Möglichkeiten”. Schließlich reden doch zur Zeit alle lieber von Krisen, Zusammenbrüchen und Agonie. Bezogen auf die Medienlandschaft scheint Positivismus da eigentlich nicht angebracht. Und dann kommt mit DIE EPILOG plötzlich ein neues Magazin um die Ecke, das uns die Angst vor dem Gesellschaftswandel nehmen will und gleichzeitig den Sprung in den Printmarkt wagt. Das Magazin transportiert seinen Untertitel “Zeitschrift zum Gesellschaftswandel” bewusst über ein klassisches und häufig schon abgeschriebenes Medium. Da gehen wir natürlich begeistert mit.
Ein Team ehemaliger Studenten der Bauhaus-Universität veröffentlicht DIE EPILOG vierteljährlich im Eigenverlag. Um der Größe des Themas zu begegnen, geht jede Ausgabe ihrem eigenen Schwerpunkt nach. In der ersten Ausgabe wird dieser mit “Nicht Resignieren! Irgendwas geht immer.” beschrieben. Zusätzlich findet eine inhaltliche Einteilung in die Bereiche “Die Gesellschaft”, “Die Medien”, “Die Ästhetik” und “Die Zeit” statt.
Die Texte behandeln popkulturelle Themen wie den “Like-Button” bei Facebook, das Sample und, in einer Art Selbstbetrachtung, die Printmedien. Ebenso setzen sich die Autoren auch mit der Bedeutung von Idealismus und Nostalgie auseinander und besonders dann kann DIE EPILOG seinen akademischen Hintergrund nicht leugnen. Die ein oder andere Reportage würde dem Magazin gut stehen und das Ganze etwas auflockern.
Das Layout von DIE EPILOG erinnert an die DUMMY, eines der großen Gesellschaftsmagazine im Zeitschriftenhandel, und hier wirkt das Heft bereits sehr professionell und durchdacht. DIE EPILOG wird sich hoffentlich auf dem Markt behaupten können, das Thema “Gesellschaftswandel” ist auf jeden Fall spannender Stoff. Aber wir schließen uns da ganz dem Optimismus der Macher an: Irgendwas geht immer.
Warum soll ich das lesen?
Mal keine Angst vor dem großen Wandel haben. Das klingt verlockend.
Risiken und Nebenwirkungen
So viel Optimismus. Ist das noch Punk?
Florian Tomaszewski